Gute Öle für gesunde Hunde

Hund mit Ölfläschchen und Kräutern

Auch bei Hunden spielen Öle für eine gesunde Ernährung eine wichtige Rolle. Viele fragen sich, welches Öl das richtige für ihren Hund ist. Vor allem kaltgepresste Öle fördern nicht nur das menschliche Wohlbefinden, sondern tun auch Hunden besonders gut. Essentielle Bedeutung erhalten gute Öle schließlich durch die mehrfach ungesättigten Fettsäuren, die der Organismus braucht, aber selbst nicht produzieren kann.

Öle spielen eine wichtige Rolle bei der Hundeernährung

Sportlich, agil, freudig, mit glänzendem Fell und munterem Blick – ein Zustand der jedem Hundebesitzer ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Die Gesundheit des besten Freundes ist uns so wichtig wie die eigene. Die intensive Auseinandersetzung von Hundebesitzern mit unterschiedlichsten Philosophien der Fütterung zeigt deutlich das Interesse an gesunder Hundeernährung.

Der Hund gehört biologisch zu den Raubtieren (Carnivoren) in die Überfamilie der „Hundeartigen (Canoidea)“ und ist von Natur aus ein Fleischfresser. Neben der Aufnahme von Fetten über den Fleischanteil des Hundefutters (industriell oder BARF), spielt die Zufuhr über hochwertige Öle eine wichtige Rolle. 

Was versteht man unter Fettsäuren? 

Grob werden Fette in zwei Kategorien klassifiziert: tierische und pflanzliche. Außerdem unterscheidet man zwischen gesättigten und ungesättigten Fettsäuren, wobei dieser Unterschied in der Anzahl der Doppelbindungen in der Fettsäurekette begründet ist.

Besondere Relevanz für den Hund hat die Aufnahme von mehrfach ungesättigten Fettsäuren über die Nahrung, da diese vom Körper nicht selbst gebildet werden können. – sie sind essentiell! Die wichtigsten Vertreter essentieller Fettsäuren für Hunde sind: 

  • Alpha-Linolensäure
  • Gamma-Linolensäure
  • Linolsäure
  • Archidonsäure


Fettsäuren lassen sich in Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren einteilen. Das ausgewogene Verhältnis von Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren spielt aufgrund ihrer antagonistischen Wirkweise zueinander eine wesentliche Rolle. Antagonist bedeutet Gegenspieler, das heißt, dass die ernährungsphysiologischen Eigenschaften der Omega-3-Fettsäuren jene der Omega-6-Fettsäuren benötigen und umgekehrt.

Wo sind mehrfach ungesättigte Fettsäuren enthalten?

Je nachdem wie der Hund gefüttert wird, ist auf eine ausreichende Zufuhr an mehrfach ungesättigten Fettsäuren zu achten. In industriell hergestelltem Trocken- und Nassfutter wird bereits meist in der Entwicklung darauf geachtet, dass ein optimaler Gehalt an Fetten beigefügt wird. Dennoch macht es vor allem in Zeiten erhöhter Belastung, bei sehr sportlichen Tieren oder im Fellwechsel Sinn Öle in adäquaten Mengen zuzufüttern.

Für roh gefütterte Hunde gilt: Essentielle Fettsäuren befinden sich vor allem in hochwertigen pflanzlichen Ölen, sowie im Fettanteil des Fleisches oder Fisches. Da der Hund in der Rohfütterung viele Omega-6-Fettsäuren über das Fleisch aufnimmt, ist beim Öl auf einen erhöhten Gehalt von Omega-3-Fettsäuren zu achten. Diesbezüglich sehr gehaltvoll sind Fischöle wie Lachsöl, Dorschöl oder Lebertran und bestimmte Pflanzenöle, zum Beispiel Hanf-, Lein-, Raps- oder Walnussöl.

Warum sollten die Öle kaltgepresst sein?

Beim Kauf von Ölen ist besonders auf deren Qualität zu achten. Dem Hund sollten ausschließlich kaltgepresste Öle gefüttert werden, da die Herstellung schonender ist und in Folge dessen sowohl mehr Vitamine als auch mehr essentielle Fettsäuren erhalten bleiben.

Kaltgepresste Öle verstecken sich, wenn nicht direkt als „kaltgepresst“ ausgewiesen hinter Ausdrücken wie „nativ“ oder „kalt geschlagen“.

Was passiert bei einem Mangel essentieller Fettsäuren?

Mangelerscheinungen aufgrund eines Defizits essentieller Fettsäuren äußern sich beim Hund unter anderem in Haut- und Fellproblemen (wie Schuppen und Ekzeme, Schwierigkeiten beim Fellwechsel), können sich aber auch in schwerwiegenden Stoffwechselproblemen manifestieren.

Um Mangelerscheinungen vorzubeugen ist eine ausgewogene Ernährung unabdingbar. Das bedeutet im Bezug auf Öle vor allem Abwechslung und eine sorgfältige Abstimmung von Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren aufeinander.

In der Rohfütterung spielt die Zugabe von Öl außerdem in Hinblick auf fettlösliche Vitamine eine wichtige Rolle um entsprechenden Mangelerscheinungen vorzubeugen und dem Hund die Nährstoffe aus Obst und Gemüse optimal zur Verfügung zu stellen.

Merke: Da viele Vitamine die in Obst und Gemüse enthalten sind fettlöslich sind, ist es unabdingbar Öle zur Portion beizumengen, da der Hund die entsprechende Vitamine sonst unverdaut ausscheidet und nicht davon profitiert.

Wieviel Öl soll ich meinem Hund füttern?

Überschlagsmäßig geht man von einem täglichen Bedarf von 0,3 Gramm Öl pro Kilogramm Körpergewicht des Hundes aus. Das bedeutet:

Ein 20kg schwerer Hund sollte täglich etwa 6g Öl mit seinem Futter aufnehmen. (20 x 0,3 = 6) (1 Teelöffel = ca. 3g)

Bei starker Betätigung und daraus resultierendem hohen Energieverbrauch kann die Ölzufuhr entsprechend erhöht werden. Außerdem empfiehlt es sich die Menge während des Fellwechsels zu erhöhen um Fell und Haut die nötige Unterstützung zu bieten und das Haarkleid glänzend und geschmeidig zu halten.

Welche Öle kann ich meinem Hund füttern? 

Grundsätzlich sind kaltgepresste Öle mit einem hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren gesundheitsförderlich. Raffinierte Öle sind für den Hund ungesund und sollen daher nicht gefüttert werden. In der nachfolgenden Liste findet man eine Auswahl an Ölen, die für die Hundefütterung besonders geeignet sind. 

Dorschöl: Fischöl, welches nach dem Entfernen der Leber aus dem Fisch gewonnen wird, Reich an Omega-3-Fettsäuren.

Hanföl: aus den Samen der Cannabispflanze, hoher Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Das Verhältnis zwischen Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren liegt bei 1:3, was es für die Hundefütterung sehr wertvoll macht. (Hanföl in Lebensmittelqualiät enthält kein THC oder CBD).

Lachsöl: Fischöl, reich an Omega-3-Fettsäuren

Leinöl: aus Leinsamen gewonnen, besonders reich an Omega-3-Fettsäuren. Hat einen positiven Effekt auf Entzündungen im Magen-Darm-Trakt, bei Allergien und den diversen Hauterscheinungen wie Ekzemen, Juckreiz oder Schuppen.

Rapsöl: aus Rapssamen gepresst, reich an wertvollen Omega-3-Fettsäuren.

Schwarzkümmelöl: aus den Samen des Schwarzkümmels gepresst, weist herausragende Eigenschaften auf und kann für vielerlei Leiden eingesetzt werden. Mehr zu Schwarzkümmelöl lesen!



Verfasserin: Hanna Nowak

Quelle: Natural Dog Food, Susanne Reinerth 2005

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