Sonnenhut - Echinacea
Echinacea angustifolia, E. pallida, E. purpurea
Die ursprünglich in zentralen Regionen der USA beheimateten Sonnenhutgewächse haben bei den indigenen Völkern eine lange Tradition in der Behandlung von Infektionen und septischen Prozessen. In der westlichen Phytotherapie gilt der Sonnenhut heute als wichtigstes Mittel zur Stärkung des Immunsystems.
Zubereitungen aus den bekanntesten Arten, Echinacea angustifolia, E. pallida und E. purpurea, werden heute vor allem bei Erkältungskrankheiten zur Stimulierung der körpereigenen Abwehr gegenüber Bakterien- und Virusinfektionen und auch bei Allergien eingesetzt.
Die Erfolgsgeschichte des Sonnenhuts
Für die indigene Bevölkerung Nordamerikas war der Sonnenhut eine heilige Pflanze, die sie bei Ritualen einsetzten und ihren Verstorbenen ins Grab mitgaben. Die Heilkundigen der Sioux und der Comanchen verwendeten die Pflanze innerlich und äußerlich gegen Zahnweh und Halsschmerzen, Husten, Entzündungen, Geschwüre, schlecht heilende Wunden und Vergiftungen durch Schlangenbisse. Nach Mitteleuropa kamen die Sonnenhut-Arten erst Ende des 18. Jahrhunderts. Sie wurden zunächst als Zierstauden eingeführt, erst in den 1930er-Jahren entdeckte man den Sonnenhut als Heilpflanze und bewarb E. purpurea-Presssaft als blutreinigendes Getränk. Die Wirksamkeit der Sonnenhut-Arten wurde intensiv erforscht. Heute wird der Sonnenhut in vielen Teilen der Erde als Arzneipflanze angebaut.
Die drei Echinacea-Arten und ihre Verwendung
Der übergeordnete Gattungsname Echinacea leitet sich von dem griechischen Wort „echinos“ für „Igel“ ab und bezieht sich auf den stacheligen, gewölbten Blütenboden der Pflanze.
Der Purpur-Sonnenhut Echinacea purpurea blüht sattrot mit tiefrotem „Igelkopf“. Der ausgepresste Saft der oberirdischen Pflanzenteile oder die Zubereitung des Krautes als Tee unterstützt die Behandlung von Atemwegs- und Harnwegsinfekten. Äußerlich kann der antiseptisch wirkende Purpur-Sonnenhut bei schlecht heilenden oberflächlichen Wunden angewendet werden.
Der Schmalblättrige Sonnenhut unterscheidet sich vom Purpur-Sonnenhut durch schmälere Blütenblätter. E. angustifolia ist die ursprünglich für Heilzwecke verwendete Art. Die Arzneidroge wird aus der Wurzel gewonnen und zur Prophylaxe und Behandlung von Erkältungen sowie zur Förderung der Wundheilung eingesetzt.
Der Bleiche Scheinsonnenhut oder Prärie-Igelkopf E. pallida zeigt hängende rosa Blütenblätter. In der Phytotherapie werden vor allem die frischen oder getrockneten Wurzeln verwendet, die Infekte der oberen Atemwege – Halsschmerzen, Husten und Schnupfen – lindern können.
In unseren Breiten wird vor allem Echinacea purpurea in all ihren Teilen verwendet: Wurzeln, Kraut oder auch die gesamte Pflanze.
Wie wirkt der Sonnenhut?
Alle Echinacea-Arten enthalten eine Reihe von Alkamiden (Alkylamiden). Diese Substanzen wirken im Körper ähnlich wie Cannabinoide, das Alkamid Echinacein wirkt beispielsweise betäubend. Die Alkamide des Sonnenhuts können an Rezeptoren des Immunsystems andocken und immunstimulierende und entzündungshemmende Reaktionen auslösen.
Sonnenhut und das Immunsystem
Das Kraut des Purpur-Sonnenhutes hat anregende Wirkung auf das unspezifische Immunsystem. Es kann die Zahl der Lymphozyten und der Milzzellen erhöhen. Die enthaltenen Polysaccharide wirken dem Virenbefall von Zellen entgegen, während die Alkamide eine antibakterielle und antimykotische Wirkung entfalten. Außerdem wurde für Alkamide aus E. purpurea eine signifikante Stimulierung der „Staubzellen“ auf der Oberfläche der Lungenbläschen nachgewiesen, die Toxine aus dem Blut und Fremdpartikel aufnehmen. Bei äußerer Anwendung verbessert der Purpur-Sonnenhut die Wundheilung durch seine entzündungshemmenden und granulationsfördernden Inhaltsstoffe.
Die Inhaltsstoffe der Wurzel erhöhen die Leistung bestimmter weißer Blutkörperchen, sogenannter „Fresszellen“, die Krankheitserreger abwehren. In klinischen Versuchen wurde nachgewiesen, dass sich die Dauer von viralen Infekten nach Einnahme von Echinacea verkürzt.
Die Kaffeesäurederivate der Gattung Echinacea sind nach pharmakologischen Untersuchungen hauptsächlich für die antioxidative Wirkung der Echinacea-Extrakte verantwortlich.
Fütterungsempfehlungen
Der Sonnenhut hat als Futterzusatz keine Nebenwirkungen, jedoch wird empfohlen, mit der vorbeugenden Gabe von Echinacea-Präparaten nach acht Wochen für eine Woche zu pausieren, um die Wirkung auf das Immunsystem nicht abzuschwächen.
Achtung: Bei nachgewiesenen Allergien gegen Korbblütler soll Echinacea nicht verwendet werden!
Quellen und weiterführende Literatur
- Ardjomand-Wölkart, K., & Bauer, R. (23. 01 2014). deutsche-apotheker-zeitung.de. Von https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2014/daz-4-2014/echinacea-und-seine-alkamide abgerufen
- Brendieck-Worm, C., & Melzig, M. F. (2018). Phytotherapie in der Tiermedizin. Stuttgart: Georg Thieme Verlag KG.
- Dietz, B. (2002). Untersuchungen zu den Inhaltsstoffen von Echinacea atrorubens sowie zur Wirkung und Bioverfügbarkeit von Alkamiden. Düsseldorf: Heinrich-Heine-Universität.
- Pelz, G. R. (30. 10 2020). Kräuterabc. Von http://www.kraeuterabc.de/kraeuter/sonnenhut/ abgerufen
- spektrum.de. (30. 08 2020). Von https://www.spektrum.de/lexikon/biologie/echinacea-inhaltsstoffe/19928 abgerufen
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